Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Schulgemeinschaft,
nanu, mit mal hat die Homepage der ANS eine eigene Rubrik zum Schulbegleithund? Das hat einen Grund, denn die „Hundegestützte Pädagogik“ hält momentan in allen Schulformen Einzug – so auch an der ANS!
In der LehrerInnen-Konferenz am 22. Februar 2022 sowie der Schulkonferenz am 01. Juni 2022 haben wir als Schulgemeinschaft beschlossen, meinen Hund Balu an unserer Schule zuzulassen. Auf geht es also in ein neues Abenteuer mit tierischer Unterstützung auf vier Pfoten!
Seit dem Schuljahr 2022/2023 befindet sich Balu im festen Einsatz an der ANS, nachdem im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2021/2022 eine ausgiebige Eingewöhnungsphase stattgefunden hat, in der Balu das schulische Umfeld, die Kolleginnen und Kollegen, die Schülerinnen und Schüler und den Alltag an der Schule schrittweise kennenlernen konnte. Das hat ganz wunderbar geklappt und es wurden mittlerweile viele Freundschaften mit meiner, so wie ich ihn nenne, „Schokonase“ geschlossen.
Die Schokonase ist ein Labrador Retriever, geboren am 31.01.2020. Für die Arbeit als Schulbegleithund eignet sich Balu aufgrund seiner rassetypischen Merkmale sehr gut, denn er ist gut sozialisiert und erzogen, sehr am Menschen orientiert und interessiert, absolut verträglich mit Kindern, wenig stress- und geräuschempfindlich und immer (!) lustig und gut gelaunt. In der Arbeit mit den Kindern hat Balu sein Herz verloren, denn er fühlt sich bei ihnen besonders aufgehoben und zeigt im Umgang mit ihnen seine weiche, ruhige und liebevolle Art. All das sind wichtige Voraussetzungen, die ein Schulbegleithund mitbringen muss und ich bin sehr froh, dass ich mit Balu den für mich perfekten Partner für unser Abenteuer Schule gefunden habe.
Oft werde ich von den Kindern gefragt, warum Balu denn nicht jeden Tag mit mir zur Schule gehe und/oder nicht in jedem Unterrichtsfach anwesend sei. Diese Fragen möchte ich nutzen, um Ihnen und euch eine kurze Einführung in die Arbeit mit einem Schulbegleithund zu geben, die auch sehr viele Regularien umfasst:
Als Schulbegleithund darf Balu nur von mir geführt werden. Das heißt u. a. auch, dass ich die volle Verantwortung für ihn und sein Verhalten trage und seine Grenzen (Überlastung etc.) einschätzen muss. Außerdem wird Balu auf den Schulgängen angeleint geführt; im Klassenraum darf er sich frei – auf mein Kommando – bewegen. An dieser Stelle ergibt sich direkt das nächste wichtige Thema: die Regeln im Umgang mit einem Hund. Diese müssen insbesondere in allen Klassen, in denen Balu anwesend sein wird, ausführlich besprochen und vor allem eingehalten werden. All diese und weitere organisatorischen Richtlinien entstammen der „Handreichung zum Einsatz von Schulhunden an Schulen in Schleswig-Holstein“. Darin sind auch wichtige Informationen zur Sicherheit und Hygiene (Infektionsgefahr) enthalten. Somit sei an dieser Stelle bereits zu erwähnen, dass Balu in der Regel nicht am Unterricht teilnimmt, wenn Schülerinnen und Schüler Allergien gegen Hunde(-haare) oder (panische) Angst vor Hunden haben.
Neben diesen Regularien bildet die Ausbildung von Balu und mir als Mensch-Hund-Team die Basis für die schulische Arbeit mit dem Hund – unserem Schulbegleithund Balu. Das Einsatzspektrum ist dabei sehr weit gestreut und ermöglicht viele positive Effekte, die es an einer Schule ohne Schulbegleithund in dieser Art oft nicht geben kann. Sei es die Motivation und Lernfreude, die durch Balus Anwesenheit im Unterricht erzielt wird, oder die aktive Einbindung des Hundes in den Unterricht, indem er Aufgaben würfelt oder bei der Erarbeitung bestimmter Fachbereiche als Anschauungsobjekt (z. B. Tierbeschreibungen) dient. Manchmal ist er aber auch genau der passende Partner, um das Lesen in einer wertfreien Umgebung zu üben (Lesehund) oder einen Streit zu schlichten, Tränen zu trocknen oder ein Lächeln hervorzuzaubern – die Magie der Arbeit liegt zumeist in Balus reiner Anwesenheit, die jede*n Einzelne*n der Schulgemeinschaft irgendwie berührt.
Diese kurze Einsicht rund um das Thema „Schulbegleithund“ enthält nur die aller wichtigsten Infos für Sie und Euch und gewährt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hierzu liegt im Sekretariat ein Schulhunde-Ordner aus, der alle notwendigen Unterlagen und Nachweise enthält (so auch das individuelle pädagogische Konzept für Balus Einsatz) und für Sie und Euch zugänglich ist. Darüber hinaus stehe ich jederzeit für Fragen zur Verfügung.
Wir freuen uns schon sehr auf all die uns bevorstehenden schulischen Abenteuer auf vier Pfoten!
Ihre und Eure Annabell Hackfort
Unser Schulbegleithund Balu stellt sich vor
MoinMoin, liebe Schulgemeinschaft,
nun möchte ich doch auch einmal selbst zu Wort kommen. Ich bin der Labrador Balu und begleite den Schulalltag an der ANS. Dort bringe ich regelmäßig alle Beteiligten zum Lachen, sorge für gute Stimmung, steigere die (Lern-)Motivation und bereichere das tägliche schulische Gewusel.
Wer bin ich und welche Voraussetzungen benötige ich, um an der Schule zu arbeiten?
Ich bin ein reinrassiger Labrador Retriever, am 31.01.2020 geboren und lebe als Familienhund bei meiner „Menschenmama“ Frau Hackfort. Frau Hackfort sagt immer, ich sei aufgrund meiner rassetypischen Merkmale sehr gut für den Einsatz an Schulen geeignet, da Labradore als besonders menschen- und kinderfreundliche Hunde gelten. Zudem zeichnet sich das Wesen des Labradors durch Gutmütigkeit, Anpassungsfähigkeit, Aufmerksamkeit und einen starken Willen aus.
Diese Eigenschaften sind für einen Schulbegleithund unerlässlich. In dem herausfordernden und zum Teil (sehr) stressigen Schulalltag muss der Hund über ein freundliches Wesen, eine hohe Toleranz- und Reizschwelle und Ausgeglichenheit verfügen. Im Umgang mit den Schülern und Schülerinnen sowie dem Kollegium ist eine starke Menschenbezogenheit ebenso erforderlich wie eine vertrauensvolle Bindung zu der Hundeführerin oder dem Hundeführer.
Im Sinne meines Rasseportraits verfüge ich über die genannten Merkmale und bin …
… gut sozialisiert und erzogen.
… sehr am Menschen orientiert und interessiert.
… absolut verträglich mit Kindern.
… ruhig, lieb und freundlich.
… wenig stress- und geräuschempfindlich.
… immer (!) lustig und gut gelaunt.
Aber wie kam es denn eigentlich dazu, dass ich Schulbegleithund wurde?
Es fing damit an, dass meine „Menschenmama“ (Frau Hackfort) ihr Referendariat beendet hat und ein tolles Angebot von der Alfred-Nobel-Schule bekam. In dem ersten Gespräch mit Frau Hannemann erzählte sie ihr ziemlich schnell von mir und stellte ihr die Idee vor, mich als Schulbegleithund einzusetzen. Frau Hannemann war vom ersten Moment an sehr angetan von diesem Vorschlag und setzte sämtliche Hebel in Bewegung, damit meine Menschenmama ihren Arbeitsvertrag unterschrieb und ich wirklich in der Schule arbeiten durfte. Das war alles recht aufwendig, aber da meine Menschenmama recht gut organisiert ist, stand dem nichts im Wege. Meine Ausbildung zum Schulbegleithund lief nämlich sowieso schon; bereits frühzeitig wurde eine passende Hundeschule ausgesucht, die wir seit Oktober 2020 besuchen. Mit der Zusage an der neuen Schule änderten wir dann noch ein wenig das Training, damit ich den speziellen Anforderungen und Aufgaben für die Arbeit an der Schule gerecht werden konnte.
Und wieso sollte man einen Schulbegleithund einsetzen?
An dieser Stelle übergebe ich mal an Frau Hackfort, denn sie kann das etwas besser erklären. Ich würde ja einfach sagen, dass man sich diese Frage gar nicht stellen braucht, denn einen Schulhund zu haben, ist doch wohl ganz allgemein richtig, richtig großartig oder nicht? Aber lest selbst:
In den vergangenen Jahren hat der Einsatz von Schulbegleithunden spürbar an Bedeutung gewonnen. Immer häufiger berichten Medien begeistert über diese speziell ausgebildeten Tiere, die nicht nur von Schülerinnen und Schülern innig geliebt werden, sondern auch den Schulalltag für Lehrkräfte spürbar bereichern und erleichtern. Dabei steht nicht das bloße Dasein des Hundes im Vordergrund, sondern seine pädagogische Wirkung: Schulbegleithunde werden gezielt eingesetzt, um Lernprozesse zu unterstützen und soziale Kompetenzen zu fördern.
Denn Schule ist längst mehr als ein Ort der reinen Wissensvermittlung. Sie versteht sich als Raum ganzheitlicher Bildung, in dem junge Menschen in ihrer kognitiven, emotionalen, sozialen, kreativen und körperlichen Entwicklung begleitet und gestärkt werden. Schulbegleithunde leisten hierzu einen wertvollen Beitrag – als Brückenbauer, Impulsgeber und stille Unterstützer im pädagogischen Miteinander.
Zahlreiche Studien belegen: Die Präsenz von Hunden im schulischen Alltag entfaltet eine wohltuende Wirkung – sowohl auf die Lernenden als auch auf das Kollegium. Schon die bloße Anwesenheit eines Hundes kann eine Atmosphäre der Ruhe und Geborgenheit schaffen. Dabei wird vermehrt Oxytocin ausgeschüttet – jenes Hormon, das für zwischenmenschliche Bindung und Wohlbefinden steht. Gleichzeitig sinkt das Stressniveau spürbar, was sich positiv auf das soziale Miteinander und die Lernbereitschaft auswirkt. Diese positiven Effekte fokussieren die Förderung der Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen der Lernenden sowie die Unterstützung der psychischen und physischen Gesundheit. Neben der vor allem besonderen Atmosphäre, die Schulbegleithunde ausstrahlen und somit ein besseres Lernklima schaffen (können), sind insbesondere folgende nachhaltigen Effekte des Einsatzes eines Schulbegleithundes zu benennen:
Ein Schulhund kann den Unterricht durch verschiedenste Aufgaben bereichern und so z. B.
· die Schülerinnen und Schüler zum Lernen aktivieren und motivieren.
· das Selbst- und Verantwortungsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler stärken.
· eine erhöhte Kontaktbereitschaft der Schülerinnen und Schüler schaffen.
· das Selbstwertgefühl der Schülerinnen und Schüler steigern, denn Tiere nehmen die Menschen so an, wie sie sind und bewerten nicht; sie sind wertfreie Zuhörer. Sie vermitteln Geborgenheit und Akzeptanz und lösen Spaß im Umgang mit ihnen aus, sodass die Lernenden u. a. das Gefühl erhalten, gebraucht zu werden und für jemanden wichtig zu sein.
Der Hund kann die Schülerinnen und Schüler folglich auf sozio-emotionaler, sensomotorisch-perzeptiver und kognitiver Ebene positiv ansprechen.
· Sozio-emotionale Ebene à Vertrauen, Überwinden von Ängsten, Aufbau und Stärkung des Selbstbewusstseins, Verantwortung, Regelakzeptanz, Kooperationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Frustrationstoleranz
· Sensomotorisch-perzeptive Ebene à Wahrnehmung, Körperbewusstsein, Raum-Lage, Körperkoordination, körperliche Aktivierung / Lust auf Bewegung
· Kognitive Ebene à Konzentration/ Motivation, Lern- und Leistungsbereitschaft, Ausdauer, Gedächtnis, Sprache, Vorstellungskraft
Das hört sich doch richtig klasse an oder was meint ihr? Ich finde, dass ich schon viele dieser positiven Effekte im Schulalltag erzielen konnte. Durch die Regeln und Dienste, die im Umgang mit mir erforderlich sind, macht mir die Arbeit an der ANS richtig viel Spaß – am besten finde ich persönlich aber, da bin ich ganz ehrlich, die vielen Kuschel- und Streicheleinheiten!
Wenn ihr mehr über meinen Einsatz an der ANS erfahren wollt, dann stöbert doch mal durch unsere Homepage – es gibt viele tolle Einblicke in den Schulalltag auf vier Pfoten.
Schlabbrige Grüße
Euer Balu