Die ANS wird zum Ort, an dem Lesungen stattfinden

 

Nora Burgard-Arp, Journalistin und Buchautorin, laß am 16.01.2025 aus ihrem Debütroman “Wir doch nicht” vor und unsere Oberstufe hatte die einmalige Gelegenheit in den direkten Dialog über Literatur und Politik zu treten.

 

Thematische Aspekte – aktueller denn je

Nora Burgard-Arp beschreibt in ihrem hochgradig aktuellen Roman eindrucksvoll, wie schnell politische System aus den Fugen geraten können. Es geht um düstere Zukunftsvisionen und patriarchale Machtstrukturen. “Wir doch nicht“ erzählt die Geschichte von Mathilda, ihren Alltag in einer Diktatur, in der Frauen unterdrückt werden, und wie eine freie Demokratie zu einem totalitären Regime wird. Abtreibungsgesetze in Deutschland, das Patriarchat, schleichender Rechtsextremismus, Rassismus und sexualisierte Gewalt waren Thema. Harte Kost. Aber auch über den gesellschaftlichen Umgang damit, über People-Pleaser, Ignoranz und Widerstand wurde gesprochen. Aspekte, mit denen sich unsere Schülerinnen und Schüler auch im Deutschunterricht auseinandersetzen. „Wir doch nicht“ ermöglicht auf vielschichtige Weise eine notwendige Konfrontation mit den düsteren Seiten unserer Gegenwart – eine Art literarischer Weckruf, der wachrüttelt, zum Nachdenken anregt und vielleicht sogar zu Taten bewegt.

 

Diskussion – Fragen über Fragen

Im Anschluss an die Lesung prasselten zahlreiche Fragen auf die Autorin ein. Fragen zum Romaninhalt, zum Entstehungsprozess und auch persönliche Fragen. Die Schülerinnen und Schüler hingen an ihren Lippen. Sie hatten Fragen, die zeigen, dass Nora Burgard Arp den Nerv der Zeit trifft und der Diskussionsbedarf unter den Schülerinnen und Schülern da ist. Deutlich wurde: „Wir doch nicht“ ist Fiktion, aber die Autorin hat den Stoff aus dem realen Parteiprogramm der AfD entwickelt. Der Roman ist ein Gedankenexperiment, und mit den Schülerinnen und Schülern spricht sie genau darüber: wie die dystopisch wirkenden rechten Fantasien der Machthabenden aus ihrem Roman sich mit unserer Gegenwart verknüpfen. Darüber, wie sich überhaupt erkennen lässt, wie Rechtspopulismus und Rechtsextremismus wirken. Ihre Lesung zeigten uns allen ganz deutlich, “Wir doch nicht” ist nicht nur ein Titel, sondern auch ein Satz, der jeden und jede von uns beschäftigt und in uns nachhallt – in einer Zeit des (politischen) Umbruchs und Wandels, die vielen Angst und Sorge bereitet.

 

Die Autorin – eine Hamburgerin, die etwas bewegen möchte

Nora Burgard-Arp, geboren 1985, ist Schriftstellerin und Journalistin. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Köln und Journalismus in Hamburg. Als Journalistin schreibt sie unter anderem für ZEIT Online. Für ihre Arbeiten wurde sie mit dem Reportagepreis für junge Journalistinnen und Journalisten ausgezeichnet, für den Grimme Online Award nominiert und zweimal vom Medium Magazin unter die Journalistinnen und Journalisten des Jahres gewählt.

für die Fachschaft Deutsch Georgina Botta & Annabell Lichtner